Schnee und Eis bedeckten nach wie vor das Spitzbergen Archipel im Norden Europas. Immer wieder gab es, in der Vergangenheit, hier Versuche die Vorkommen verschiedener Rohstoffe aus dem Boden zu holen. Vornehmlich spielte dabei die Förderung von Kohle eine bedeutende Rolle. Aber auch andere Ressourcen wurden auf Spitzbergen mehr oder weniger erfolgreich dem Boden entrissen.


Seien es Marmor oder Gips.... Viele dieser Vorhaben scheiterten an den nicht vorhandenen Geldmitteln, dem Willen oder auch an den Weltmarktpriesen. Aufgegeben wurde hier oben im Norden dennoch nicht. Dies ist der besonderen politischen Situation und der geologischen Gegebenheit dieser Inseln geschuldet. Das Spitzbergen Archipel steht zwar unter der norwegischen Verwaltung, diese Inseln sind jedoch nicht Bestandteil der norwegischen Krone, das heisst, es ist in letzter Konsequenz kein norwegisches Staatsgebiet.


Durch den am 9. Februar 1920 in Paris unterzeichneten Spitzbergenvertrag erhielt Norwegen die Souveränität über den Archipel Spitzbergen inklusive aller Inseln und Felsen zwischen dem 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen dem 10 und 35 Grad östlicher Länge. Der Spitzbergen Vertrag trat am 14. August 1925 in Kraft.

Der Spitzbergen Vertrag sichert somit allen Unterzeichner Staaten das Recht zu hier nach Rohstoffen Ausschau zu halten. De Facto sind somit die Minengebiete Hoheitsgebiete der jeweiligen Nation. Deshalb gibt es hier nach wie vor eine Reihe von russischen Enklaven. Die momentan aktivste von ihnen ist Barentsburg am Grønfjord. Im Zuge der geopolitischen Situation spielt Russland durchaus mit dem Gedanken alte Minen, wie Pyramiden bsw., wieder in Betrieb zu nehmen. Auch wenn hier im Jahr nur eine Tonne gefördert werden sollte.


Jedoch wird der Kohle hierdurch nicht wieder zum alten Glanz verholfen. Unweit von Pyramiden ist man bei Probebohrungen auf Erdöl gestoßen. Wahrscheinlich wird es weitere Vorkommen auf dem Küstenschlef des Archipels geben. Es ist daher anzunehmen, das hier über kurz oder lang, ein weiterer Machtpoker um die Ressourcen ausgeführt werden wird.

Zwar ist die militärische Präsenz, ähnlich dem Antarktis Vertrag, auf Spitzbergen verboten, jedoch wird wohl die Zukunft zeigen wer hier "die Hosen an hat". Barentsburg kam erst vor kurzem erneut wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit anlässlich des aktuellen Ukraine Konfliks. Auf Grund des Embargos der europäischen Staaten war der Import von bestimmten Gütern nach Russland untersagt - wozu auch die Enklave in Barentsburg zählt.


Schließlich wurde hier eingelenkt von der norwegischen Regierung. Bei allem sollte man auch im Blick haben, dass die Russen das Nachbararchipel Franz Josef Land mittlerweile erneut modernisiert und hochgerüstet hat. Barentsburg hat sich zwar der norwegischen Gesetzbarkeit unterworfen. Dies ist jedoch allein der Einfachheit halber geschuldet, sprich der Mitnutzung des Flughafens in Longyearbyen.

Das Blatt kann sich jedoch schnell wenden. Auch weil es um weitere Interessen im arktischen Ozean gehen könnte. So könnte der chinesische Staat hier zukünftig auf Spitzbergen aktiv werden und somit de Facto Anrainerstaat der Arktis werden. Sie hätten damit den Fuß in der Tür zur Arktis....

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