Darf ich vorstellen - Nanook - er ist das mächtigste Landraubtier der Erde und ein Jeder, welcher in den hohen Norden reist, hofft ihn einmal auf freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Nur noch der Kodiak Bär, dessen Habitate sich in Alaska übriges überschneiden, kommt seiner Größe gleich. Theoretisch ist sein Verbreitungsgebiet allgemein nördlich des Polarkreises zu finden, auf den dort liegenden Landmassen und insbesondere auf den, der Küste vorgelagerten, Meereisflächen.

Ein adultes Polarbären Männchen bringt hierbei immerhin ein stattliches Gewicht von 350 - 700 kg auf die Waage, das Weibchen dieser Art ist jedoch wesentlich leichter, dennoch erreicht auch sie ein Gewicht von immerhin 150 - 200 kg.


Bei den eskimoischen Völkern der Arktis ist der Bär Bestandteil ihres spirituellen Glaubens und wird somit zur Hauptfigur in zahlreichen Geschichten und Legenden. Sicher, der Bär wurde auch von ihnen gejagt und erlegt, jedoch erst die Menschen aus dem fernen Europa, welche als Eroberer hierher kamen, setzten ihm und seinen Populationen mächtig zu.


Die Familie der Bären - "Ursidae" - hat sich in der Erdgeschichte, geschätzt vor ca. 38 Mio. Jahren, als ein eigenständiger Zweig von den Fleischfressenden Arten – innerhalb der Ordnung "Carnivora" abgespalten.


In der Arktis leben momentan 19 bekannte, und getrennt voneinander lebende, Populationen. Vermischungen und Begegnungen zwischen den einzelnen Populationen finden eher selten statt, auf Grund der dazwischen liegenden Entfernungen. Wenn Begegnungen zwischen verschiedenen Populationen stattfinden, dann meist zwischen den 13 nordamerikanischen Populationen. Diese Populationen stellen immerhin ca. 70 % der Gesamtpopulation, das Verbreitungsgebiet dieser Species reicht dabei von der Beaufort See bis nach West Grönland.



Der Polarbär ist ein sogenannter Schleichjäger, d.h. er schleicht sich, nach Möglichkeit unerkannt, an seine Beute heran. Um dieses zu bewerkstelligen bedarf es allerdings geschärfte Sinne. Der Geruchssinn der Tiere ist hierbei besonders gut ausgeprägt, so kann der Bär Robben, auf eine Entfernung von bis zu 1,6 km, und unter 1 m Schnee aufspüren. Der Geruchssinn ist um den Faktor 10 besser als der eines Hundes. Der Hör- und Sehsinn entspricht dem des Menschen, sie sind also normal ausgeprägt.


Das Überwinden von großen Distanzen, durch schwimmen, stellt den Bär vor keine sonderlichen Probleme. Distanzen von mehr als 150 km überwindet er Non Stop. Einige Tiere wurden bereits in einer Entfernung von rund 300 km vom Ufer gesichtet.


Die Hauptnahrungsquelle der Polarbären ist Fleisch (Carnivora), am liebsten sind ihm dabei die Ringel Robben oder Bartrobben. Diesen Robbenarten lauert er gern an ihren Atemlöchern auf oder er zerstört die Wurfhöhlen unter dem Schnee, um so an die begehrten Jungtiere heran zu kommen. Selbstverständlich muss der König der Arktis auch häufig auf andere Nahrungsressourcen zurückgreifen (wie Vogelnester plündern oder Algen verzehren), insbesondere zunehmend während der Sommermonate, wenn das Meereis schwindet und er an Land zurück geblieben ist.



Auf der Suche nach Nahrung und einer Partnerin legen sie, Jahr für Jahr, große Distanzen zurück. Strecken von über 10.000 km innerhalb eines Jahres sind hierbei bei ihnen keine Seltenheit.

Mehr Informationen über den Polarbären finden Sie im Übrigen in meinem Buch - Spitzbergen.

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