Quelle - NASA


Schauen wir uns den arktischen Ozean zunächst erst einmal etwas genauer an. Der arktische Ozean besteht nahezu aus einem großen Tiefseebecken mit einer Ausdehnung von ca. 14.056.000 Quadratkilometer im Zentralbereich. Das entspricht ungefähr der Fläche des russischen Staates, welcher auch den Löwenanteil der Küstengestade des arktischen Ozean inne hat. Die Länge der Küstenlinie des arktischen Ozeans beziffert sich auf eine Ausdehnung von immerhin 45.390 km. Die Küste dieses Ozean wird gebildet von den Anrainerstaaten Russland, Kanada, Alaska, Grönland und einigen Inseln, wie dem Spitzbergen Archipel.

Viele Regionen des arktischen Ozeans tragen allgemein bekannte Eigennamen, wie beispielsweise die Baffin Bay, Barents See, Beaufort See, Chukchi See, Ostsibirische See, Grönland See, Hudson Bay, Hudson Strasse, Kara See, Laptev See, White See und weitere Regionen. Dieser polare Ozean ist durch die vergleichsweise enge Bering Strasse mit dem pazifischen Ozean und durch die Grönland See und Labrador See mit dem atlantischen Ozean verbunden.


Die Grenzen zwischen den verschiedenen Staaten auf diesem Planeten waren in der Vergangenheit, so auch heute noch, vielfach ein Streitpunkt von Interessen und Nationen untereinander und daher nicht selten der Auslöser von kriegerischen Handlungen. Auf den kontinentalen Landmassen sind diese Grenzlinien teilweise zwar umstritten jedoch meist klar ersichtlich und somit auch relativ einfach Überwachbar.

Staaten grenzen jedoch oftmals nicht nur auf den Landmassen aneinander, sondern ebenso auf hoher See gibt es Grenzen. Dass die Ozeane, also die "Hohe See", Niemandsland seien, ist allerdings ein Kindermärchen.

Die Arktis ist leider auch ein Aufmarschgebiet

Quelle - US Navy


Für einen langen Zeitraum im Laufe der menschlichen Geschichte waren diese polaren Gewässer im hohen Norden nur von geringen Interesse. Der Mensch wagte sich nur selten oder nur beschränkt in diese Regionen, dieser Umstand war hauptsächlich der nahezu ständigen Eisbedeckung geschuldet.

Auch wenn die Wasserfläche, für den Ungeübten, fernab von Land nahezu überall gleich aussieht, so entspricht diese Sicht beileibe nicht der Realität. Die Welt, in welcher wir leben, wird immer kleiner und die Gier der Menschheit jedoch immer größer. Die Gier nach den Rohstoffen aus dem Meer und dem Meeresboden. Dies trifft auch auf die Nordpolarregion zu. Insbesondere in der jüngsten Vergangenheit kristalisiert sich dieser Umstand mehr und mehr heraus. So hat das weltweite Interesse an den arktischen Ozean, insbesondere an den Ressourcen unter dem Meeresboden, erheblich zugenommen.

Quelle - USGS


Der Fokus der arktischen Anrainerstaaten konzentriert sich dabei häufig auf die Küstenregionen und die vorgelagerten sogenannten Kontinentalschelfe. Genauer gesagt auf die den Küsten vorgelagerten Regionen des Meeresbodens. Es sind die Bereiche in welcher der Meeresboden, aus den dunklen Tiefen des Abyss kommend, der Meeresoberfläche entgegen strebt.

Gierig werden neue Rohstofflager, in der Regel sind dies Gas und Ölvorkommen, erschlossen und für die künftige Förderung vorbereitet. Allen voran sind es die Norweger, Russen aber auch Grönland ist mit dabei. Vor den Küsten Spitzbergens liefen beispielsweise im Jahre 2014 ausgiebige Seismik Scans, welche eben dazu dienten Aufschluss über eventuelle künftige Lagerstätten zu gewinnen.


Wie bereits von mir zuvor angedeutet, befindet sich, unterhalb der Meereisbedeckung des arktischen Ozeans, eine Tiefseeregion mit mehreren tausend Metern Wassertiefe. Diese Tiefen werden durchzogen von unterseeischen Gebirgsketten, welche einige tausend Meter in die Höhe reichen.

Ein mächtiges Unterwassergebirge, der sogenannte "Lomonosov Rücken", teilt hierbei den arktischen Ozean im Prinzip in zwei Tiefseebecken auf. In das sogenannte eurasische Becken, mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 4.000 - 4.500 m, und in das ameriasische Becken, mit einer Tiefe von ebenfalls 4.000 m. Wenn wir einmal auf die vorhandenen bathymetrischen Daten, also auf die Struktur des Ozeanbodens schauen, so bemerken wir, dass sich der Meeresboden des arktischen Ozeans weiter in eine Reihe von unterseeischen Auffaltungsgebirgsketten und weiten Tiefseeebenen unterteilt.

Quelle - USGS

Der Meeresboden des arktischen Ozeans


Der Klimawandel könnte sich in der nördlichen Hemissphäre durchaus anders vollziehen als Allgemein angenommen. Schuld daran ist die AMOC, die sogenannte nordatlantische Strömung - diese ist ein elementarer Bestandteil des sogenannten Global Coveyor Belt - des globalen Förderbands, dieses System wiederum ist ein wichtiger Garant für das globale Klima. Würde die AMOC zusammenbrechen könnte sich eine Situation einstellen wie sie in dem Hollywood Streifen - The day after tomorow - dargestellte wurde.

So könnte es in Nordeuropa erheblich kälter werden - nicht wärmer !

Darstellung des AMOC

Quelle - NOAA


Die AMOC schwächelt bereits, wo ihr Kipppunkt liegt, kann zur Zeit niemand vorhersagen, auch nicht ob dieser Zustand, wenn er denn eintreten sollte, irreversibel ist oder nicht.

Lieber Besucher (Leser) die elementare Bedeutung dieser für die Menschheit so wichtigen Wassermasse des arktischen Ozeans kann ich, auf Grund des beschränkten Datenvolumens an dieser Stelle leider nur ansatzweise wiedergeben. In vielerlei Hinsicht stellt der arktische Ozean jedoch, für die menschlichen Existenz und selbstverständlich auch als globaler Bestandteil des weltweiten Ökosystems, einen wichtigen Faktor dar.

Ich möchte daher auf meine Bücher, über das Spitzbergen Archipel und Grönland, verweisen. In diesen beiden lesenswerten Büchern kann ich Ihnen weit mehr interessante Fakten und Daten über diesen wichtigen Lebenraum darbieten.

Quelle - Royal Maritime Museum Amsterdam

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