Der nördlich vom Kongsfjord gelegene Krossfjord wird häufig angelaufen, wenn die Schiffe quasi auf Warteschleife vor Ny Alesund sind. Es existieren auch hier einige interessante Orte und Plätze, an welchen man auch gut anlanden kann. Steil ragen die Berge der Kong Haakons Halvøy direkt aus dem Wasser in die Höhe. Diese, über 600 m hohe, felsige Halbinsel teilt den Krossfjorden auf der halben Länge in den Lillehoekfjorden zur Linken und den Møllerfjorden zur Rechten.
Wetterstation Station Knospe - Signehamma
Quelle - Bundesarchiv
Auf der Mitrahalvøya, genauer gesagt bei Signehamma, sind noch die Überreste einer ehemaligen deutschen Wetterstation aus der Zeit des 2. Weltkrieges zu bestaunen. Bei Kämpfen um diese Wetterstation waren hier leider auch Tote zu beklagen. Viele der Namen, in dieser Region Spitzbergens, sind jedoch französischen Ursprungs und sie sind ein Zeugnis des Wirkens von Albert I., Fürst von Monaco. Gleich, am Anfang des Fjordes auf der rechten Seite, unmittelbar hinter den auf 800 m aufragenden Garibalditoppen, liegt, in einer Bucht gelegen, der 14. Juli Gletscher.
Die linke Seite der Einfahrt zum Krossfjord wird von der Mitrahalvøya gebildet. Auch hier ragen die Berge teilweise bis in Höhen von mehr als 800 m hinauf.
Überreste der Station Knospe
Immer tiefer hinein in den Krossfjord geht unsere Fahrt. Die Berge rechts und links ragen bis auf 600 – 800 m in die Höhe und sie rahmen diesen schönen Meeresarm reizvoll ein. Ungefähr auf der halben Strecke teilt der, bis auf ca. 680 m steil aufragende „Finger“ der Kong Haakon Halbinsel den Fjord. Der Teil zur linken öffnet sich zum Lillihoekfjord, welcher am imposanten Lillihoekbreen – Gletscher – endet. Größere Felder von Gletschereis werden oft vom Wind und den Gezeitenströmungen in der Bucht hin und her bewegt. Die Bartrobben nutzen oft die größeren Stücke unter ihnen als Rast und Ruheplatz.
Nicht nur der beeindruckende Lillehoekbreen zieht die Reisenden an, auch der Møllerfjord mit seinen, zwar etwas kleineren aber dennoch sehr schönen, Gletschern ist immer wieder einen Besuch wert. Die hier gelegene Tynarebukta mit dem gleichnamigen Gletscher in der Bucht ist ein idealer Anlandeplatz.
Neben der beeindruckenden Landschaft ist, aus ortsgeschichtlicher Sicht, die Ebeltoftbukta an der Westküste besonders interessant. Hier gab es Ausgrabungen alter Walfängergräber. Eine deutsche Telegrafen- und Forschungsstation, welche, im Zeitraum von 1912 - 1914, hier betrieben wurde, mit dem ansehnlichem Hauptgebäude, wurde wegen des 1. Weltkrieges aufgegeben. Das Gebäude selbst wurde 1914 nach Kvadehuken auf der benachbarten Broggerhalvøya in die Nachbarschaft der neugegründeten Siedlung Ny Alesund versetzt. Sie wird als norwegische Wetterstation weitergenutzt.
Lloyds Hotel
Quelle - Hapag Lloyd
Außerdem ist "Lloyds Hotel" besonders zu erwähnen, es handelt sich um eine einfache Hütte am Nordufer des Møllerfjorden gelegen. Diese wurde im Jahre 1926 von Seeleuten des Norddeutschen Lloyds als Notunterkunft errichtet und seitdem von dieser Reederei (bzw. ihrer Nachfolgerin Hapag Lloyd) unterhalten wird.