(c) Norsk Polar Institute
Der Hornsund, ist eine der Perlen von Spitzbergen. Früher wurde dieser Ort noch häufiger, zumindest von den Expeditions Kreuzfahrtschiffen, besucht. Leider gab es in jüngster Vergangenheit immer wieder Unglücke und Beinahe Katastrophen. Eines der daraus resultierenden Ergebnisse ist das, dass die polnische Forschungsstation "Little Poland" in Isbjørnhamma keine Touristenanläufe mehr duldet.
Wenn das Schiff in den Hornsund einfährt, so ist die polnische Forschungsstation in Isbjørnhamma gut auf der linken Seite zu erkennen. Auf der rechten Seite ragen die Felsformationen des Sørkapps bis auf durchschnittliche Höhen von 700 m - 900 m in die Himmel. Nur der Hornsundtind mit seinen 1.430 m überragt alle anderen Gebirgsformationen.
Obwohl die Wassertiefen in diesem breiten Fjord, im Allgemeinen, tief genug sind, so gibt es jedoch einige kartographierte Untiefen, daher ist ein Blick auf die Seekarte immer lohneswert.
Weiter geht es, im Anschluß, hinein in das große Fjordsystem. Auf der linken Ufer liegt der Sofiebogen und auf der rechten Seite Gashamma. Gashamma ist historisch sowie auch geologisch auf vielfältige Weise interessant. Finden sich doch hier die Hinterlassenschaften des damaligen Walfangs. Jedoch sind hier auch Hinweise auf die Besuche der Pomoren zu finden.
Von dieser Stelle sind es nur wenige Kilometer Luftlinie, über die Gletscher hinüber, zur Hamburgbukta an der Ostküste von Westspitzbergen - dies ist eine beliebte Route der Polarbären im sogenannten "Eisbärenkarussell", bei denen sich die Tiere, auf der Suche nach Robben, um das Sørkapp herum auf den Eisschollen treiben lassen um dann im Anschluß über den Hornsundet wieder zur Ostküste zurückzukehren. Entsprechend gut sind die Chancen, im Hornsundet einem der mächtigen Polarbären zu begegnen.
Im Horsund existieren auch mehrere große Seevogelkolonien, hauptsächlich im Bereich von Sophia- und Luciekammen.
Geschichten gibt es eine Menge zu erzählen, über Spitzbergen im Allgemeinen, und so auch hier aus dem Hornsund. Zum einen gibt es die große Geschichte, welche in den Geschichtsbüchern ihren Platz fand, aber auch viele kleine Geschichten am Rande, welche von Pionieren und Abenteurern erzählen. Namen wie Hilmar Nois - dem König von Sassedahlen oder oder auch von Isbjørn Rudi (welcher als Trapper offiziell den letzten Bären erlegte) tauchen auf. Aber auch weitere ungewöhnliche Geschichten wollen erzählt werden.
Anfang des 20. Jahrunderts hat es eine junge Taxifahrerin aus Tromsø in diesen Fjord Spitzbergens verschlagen. Ihr Name war Wanni Wolstat, sie zog es einst dorthin, wo es, zu der damaligen Zeit, alle Männer hinzog, in die Arktis, besonders nach Spitzbergen.
Sie ließ sich am Hornsund, genauer gesagt am Gnalodden nieder, und lebte dort ihr Trapperleben, sie war sogar ziemlich erfolgreich über viele Jahre. Auch zog sie, als alleinerziehende Mutter, dort ihre 2 Jungen groß, zwischen Eis, Robben und Polarbären.
Sie konnte sich als Frau in der rauen Wildnis behaupten, noch heute steht dort, am Ufer des Hornsundes, ihre Trapperhütte. Diese wird von den Kollegen der polnischen Forschungsstation bei Isbjørnhamma liebevoll in Schuss gehalten.
Diese Region im Süden von Westspitzbergen hält für jeden Reisenden etwas bereit... sei es Eis, Gletscher, Seevögel, Historie, oder eine beeindruchende Geolgie, sogar der Bär schaut hier ab und an vorbei...
Der Hornsund ist schon ein Aushängeschild, in besonderer Weise, für die Vielseitigkeit des Spitzbergen Archipels. Umso trauriger ist die Tatsache, das unvorsichtige Touristen dafür gesorgt haben, das dieses Juwel nicht mehr angefahren wird.