Quelle - Grytviken Museum

Ein Pottwal wird geflenst - Grytviken


Die Insel Südgeorgien und weite Teile des Südpolarmeeres, ja sogar die Gewässer rund um die antarktische Halbinsel selbst waren, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der Schauplatz eines beispielslosen Raubbaus an der Natur. Diese Jagd auf die großen Meeressäuger war allerdings einst der Garant für die beginnende Industriealisierung der USA und Europas.

Diente der gewonnene Waltran in der Vergangenheit dazu die Werkshallen und Straßen der Industrienationen zu erleuchten, so wurden im Verlauf der Jahrzente die Öle mehr und mehr verseift und es wurden Detergenzien - Waschmittel - aus ihnen gewonnen.

Quelle - Schifffahrtsmuseum Bremerhaven

Seife, gewonnen aus Waltran


Das weiseste Weiß
- und andere Solgans förderten den Verkauf von Waschmitteln in den Medien. Mehr als 1.5 Millionen Meeressäuger wurden in den Fabriken an Land und auf See abgeschlachtet und für den "Fortschritt" der Menschheit geopfert. Vieles in der menschlichen Geschichte wiederholt sich leider immer wieder. Denn zuvor mussten auch die Wale in der Arktis für die menschlichen Bedürfnisse herhalten.

Daher ist wohl generell die Frage zu stellen, ob der Mensch nicht aus den Fehlern seiner Geschichte lernt....

Quelle - Grytviken Museum

Ein Blick auf Grytviken


Der Rost und stetiger Verfall nagt beständig an den traurigen Hinterlassenschaften des Menschen und eines Tages werden diese wohl gänzlich verschwinden. Wenn der Besucher diese Insel besucht und Orte wie Grytviken - Fettbucht - in Augenschein nimmt, so muss er sich einmal gedanklich in diese Zeit, Anfang des 20. Jahrhunderts, zurück versetzten. Es ist ähnlich mit diesem Ort wie mit vielen anderen Orten der Geschichte, seinen es die Schlachtfelder der Weltkriege oder die Massenvernichtungsstätten der Nazis. Meist ist es der zeitliche Abstand zu den Ereignissen der Geschichte welcher es von Generation zu Generation schwieriger macht sich gedanklich in diese Zeit und deren Ereignisse zurück zuversetzen.

Quelle - Museum Grytviken

Ein Fabrikschiff - Für Nationen ohne Landstationen wie Deutschland


Auf den Walfangstationen im Südpolarmeer wurde gelebt und gearbeitet und gestorben. An beinahe alles wurde gedacht, auch an das Seelenheit, und an die Zerstreuung, selbstverständlich an das leibliche Wohl der Männer welche, tief im Süden, ihrem blutigen Handwerk nach gingen.

Jeder Besucher kann wahrscheinlich nachempfinden wie hart und erbarmungslos es war hier unten zu leben und zu arbeiten. Schnee, Eis und gnadenlose Stürme forderten das Letzte von diesen Männern, wenn sie sich auf die Jagd nach dem Wal machten.

Quelle - Museum Grytviken

Catcher in der Wilhelminabucht


Die Wale waren, und sind leider immer noch, die Leidtragengen auf dessen Rücken sich die menschliche Zivilisation gegründet wurde. Sie waren einst der "Steigbügel" für den menschlichen Fortschritt. Die Pottwale, welche damals in Nantucket und New Bedford angelandet wurden, waren der Garant für die amerikanische Unabhängigkeit. Bis sie vom Erdöl abgelöst wurden.

Den Anfang dieses beispielslosen Raubaus an der Natur gab es jedoch in der Arktis, besonders auf dem Spitzbergen Archipel, wo die Jagd auf den Nordkapper und Grönlandwal eröffnet wurde. Jedoch auch in heutiger Zeit sind einige Nationen immer noch dem Irrglauben verfallen, man müsse noch Wale erlegen. Allerdings wird häufig die Tradition vorgeschoben, denn der Markt für Walprodukte ist längst zusammen gebrochen.

Quelle - Grytviken Museum

Roald Amundsen zusammen mit Carl Anton Larsen


Auch sollten wir, an dieser Stelle, eines nicht vergessen, dass die damaligen Walfänger häufig der Garant für das Gelingen ehrgeiziger historischer Expeditionen gewesen war. Berühmte Männer der Polarforschung, wie Amundsen, Shackleton und andere, nahmen gerne die direkte und indirekte Hilfe dieser Männer mit den blutigen Händen an. Sir Ernest hätte nie seine Männer von Elephant Island retten können wären auf Südgeorgien keine Walfänger ansässig gewesen.

Der Norweger Carl Anton Larsen, der Gründer von Grytviken, war zuvor selbst als Walfänger in der Antarktis unterwegs gewesen. So konnte er das Kommando über Otto Nordenskjölds Schiff - die ANTARCTIC - übernehmen und war damit der Garand für das Überleben der Männer dieser schwedischen Expedition im Weddell Meer.

Lassen Sie sich von mir, in meinem Buch über Südgeorgien, ein wenig entführen auf diese interessante Insel im Südatlantik. Heute ist sie die Insel der Albatrosse, Robben und Pinguine.

Quelle - Schifffahrtsmuseum Bremerhaven

Margarine - Fett für Millionen - gewonnen aus Waltran

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