Ich müsste wohl lügen, wenn ich behaupten würde, dass dieser Vogel nicht zu meinen Lieblingsvögeln des Falkland Archipels zählt. Sicher, er ist ein Raubvogel, jedoch sein Interesse und seine Neugierde machen ihn zu einem guten Photoobjekt. Seien Sie ehrlich, er sieht auch noch gut aus, der - Falkland Falke.

Der Falkland Karakara zählt zu der Gattung der Geierfalken (Polyborinae), welche wiederum zu den Falkenartigen Vögeln (Falconidae) gezählt werden. Sein Verbreitungsgebiet ist jedoch eng begrenzt, dieses beschränkt sich auf die Küsten der Falkland Inseln sowie den vorgelagerten Inseln Feuerlands. Damit gehört dieser Greifvogel zu den seltensten Greifvogelarten der Welt. Sonderbar, vermittelt er doch den Besuchern der Inseln den Eindruck, er sei hier nahezu omnipräsent.


Der Falkland Karakara erreicht eine Körpergröße von 58 - 63 cm bei einer Flügelspannweite von 40 - 42 cm, wobei die Weibchen etwas größer als die Männchen sind. Daher sprechen wir von einem umgekehrten Geschlechtsdimorphismus.

Ein durchschnittliches Gewicht von ca. 1,3 kg bringt das Männchen, dieser schönen Raubvogelart, auf die Waage, die Weibchen erreichen hingegen ein Gewicht ca. 1,7 kg. Mit diesen Proportionen entspricht der Vogel in etwa denen eines kräftig gebauten Mäusebussards. Im Vergleich zu den anderen Geierfalkenarten ist dieser jedoch deutlich kompakter gebaut.

Das Deckgefieder des Vogels ist weitestgehend dunkelbraun bis schwarz eingefärbt, mit einer weißen Streifung (deshalb wird dieser Vogel im englischen Sprachraum auch als 'Striated Caracara' bezeichnet. Der Bauchbereich weist eine rötlich braune bis zimtfarbene Färbung auf. Diese erstreckt sich bis zur Schwanzunterseite und auch auf das Gefieder der Beine (Hosen).


Wenn wir uns das Gesicht des Vogels anschauen wird sofort klar, es handelt sich um einen Raubvogel. Der Schnabel ist kräftig ausgebildet und weist häufig eine bläuliche Färbung des Oberschnabels auf, der zur Spitze hin in eine gelb bis bernsteinfarbene Einfärbung wechselt. Die Wachshaut und das Gesicht des Räubers sind hierbei lachs- bis orangefarben. Die Beine der Altvögel sind von leuchtend gelborange Farbe und mit kräftigen Klauen ausgestattet.

Ein Raubvogel am Werk


Die Verbreitung des Falkland Karakaras ist nicht ausschließlich nur auf das Falkland Archipel begrenzt. Ebenso im äußersten Süden des südamerikanischen Kontinents sowie auf den vorgelagerten Inseln Feuerlands ist dieser Vogel zu finden. Als Kerngebiet der Verbreitung gelten jedoch die Falkland Inseln sowie die Feuerland vorgelagerten Inseln. Aber auch die Küstenregionen Chiles und Argentinien zählen zu seiner Heimat.


An den Küsten des Festlandes taucht dieser Vogel allerdings nur als Gelegenheitsgast auf. In dieser Region heimisch ist jedoch sein Verwandter, der sogenannte Weißkehl Karakara (P. albogularis). Die Verbreitungsgebiete beider Vogelarten überschneiden sich in der Regel nicht. Der Falkland Karakara kann allerdings vereinzelt zusammen mit dem Schopfkarakara (Polyborus plancus) gefunden werden, welcher auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent präsent ist und auch die Falkland Inseln besiedelt.


Eine Verwechslungsgefahr der Vertreter dieser beiden Arten besteht nicht, da sie sich beide durch ausgedehnte weiße Partien im Gefieder auszeichnen, der Schopf Karakara zeichnet sich außerdem durch eine deutlich sichtbare Federkrone aus, welcher er auch seinen Namen zu verdanken hat.

Auch wenn sich dieser Vogel interessiert und neugierig dem Besucher gegenüber zeigt und somit eine gewisse Bereitschft zur Interaktion offenbart, so darf man eines nie außer Acht lassen, es handelt sich beim Kara Kara um einen Greifvogel und somit um einen Predator. Auf Deutsch gesagt, es ist ein Raubvogel.

(c)2024 by Axel Krack